Eigenblut-Therapie (PRP)

Auf dieser Seite finden Sie als Patient die wichtigsten Informationen zu diesem Eingriff.
Sie können sich diese Informationen auch in Form einer Broschüre herunterladen.

Kurz erklärt

Es ist unser Bestreben, für Sie immer eine optimal auf Ihr Krankheitsbild abgestimmte, möglichst schonende und erfolgversprechende Behandlung zu finden.
Bei degenerativen Erkrankungen von Gelenken, aber auch bei Verletzungen am muskulo-skelettalen Bewegungsapparat, hat die Ihnen empfohlene Eigenblut-Therapie in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Was ist PRP?

Die Abkürzung PRP steht für plättchenreiches Plasma.
Bei dieser Behandlungsmethode wird das eigene Blut des Patienten aufbereitet. Die daraus gewonnenen Zellen und Bestandteile werden ohne Zugabe von anderen Substanzen direkt an den Ort der Verletzung oder Erkrankung gespritzt, um die Regeneration und Heilung zu beschleunigen.

Warum wird PRP eingesetzt?

Die Eigenblut-Therapie wird in diversen medizinischen Fachbereichen seit Jahren erfolgreich angewandt. In der Orthopädie kommt PRP bei folgenden Indikationen zum Einsatz:

Bei akuten Erkrankungen des Bewegungsapparates
Muskel-, Sehnen-, Bandverletzungen oder -entzündungen.

Bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates
Gelenksarthrose, Schleimbeutel-Entzündungen an Schulter, Hüfte oder Knie, Tennis-Ellbogen sowie Achillessehne-Beschwerden.

Wie wirkt die PRP-Therapie

Im Blut sind neben roten und weissen Blutzellen auch Thrombozyten (Blutplättchen) und Proteine enthalten. Sowohl Thrombozyten als auch im Blutplasma gelöste Proteine (Wachstumsfaktoren) spielen eine sehr wichtige Rolle in der Regeneration und Heilung von Körpergewebe. In der aus dem Eigenblut gewonnen Serumflüssigkeit ist die Zahl dieser Thrombozyten und Wachstumsfaktoren mehrfach erhöht, wodurch nicht nur Heilung und Neubildung von Zellen beschleunigt wird, sondern auch eine nachhaltige Schmerzlinderung eintreten kann.

Schlägt die Therapie an, ist nach 3 bis 5 Wochen eine Wirkung zu erwarten, die über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten anhalten kann.

Behandlungsablauf

1. Blutentnahme

In einen ersten Schritt wird mit einem speziellen Spritzensystem an einer Armvene des Patienten eine geringe Menge Blut (ca. 10-15 ml) entnommen.

2. Aufbereitung

In unserem Praxislabor wird mittels einer Zentrifuge das Blut in seine verschiedenen Bestandteile aufgetrennt.

3. Injektion

Der in diesem Prozess gewonnene Plasma-Überstand von etwa 2-4 ml wird anschliessend in das betroffene Gebiet oder Gelenk des Patienten gespritzt.

Der gesamte Ablauf dauert nicht länger als 30 Minuten.

Vor der Behandlung

  • Die Verwendung von Cortisonpräparaten sollte 2-3 Wochen vor dem Eingriff abgesetzt werden.
  • Die Verwendung von NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika; z. B. Ibuprofen (Brufen®), Diclofenac (Voltaren®, Olfen®), Mefenacid (Ponstan®) sollte eine Woche vor dem Eingriff abgesetzt werden.
  • Injektion bei Patienten unter Blutverdünnung wird nur nach Rücksprache mit dem Arzt durchgeführt.
  • Die Flüssigkeitsaufnahme sollte 24 Stunden vor dem Eingriff erhöht werden.

Zusammenfassung

Ziele einer PRP-Therapie
  • Wiederaufbau des verletzten Gewebes
  • Hemmung von schmerzhaften Entzündungsvorgängen
  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • Verzögerung des Fortschreitens der Krankheit und der Notwendigkeit eines künstlichen Gelenks
  • Reduzierung von Schmerzmitteln mit eventuellen Nebenwirkungen
Vorteile gegenüber einer Cortison-Therapie

Der Vorteil von PRP gegenüber Cortison liegt in der nachhaltigeren Wirkung und im regenerativen Effekt.

Während Cortison das Gewebe eher schwächt und für spätere Belastungsphasen empfindlicher macht, stärkt PRP den Heilungsprozess. So werden durch die Thrombozyten Wachstumsfaktoren ausgeschüttet, welche Stammzellen anziehen, die geschädigtes Gewebe regenerieren.

Zudem lässt die Wirkung von Cortison gegen Schmerzen schneller nach; in der Regel bereits nach 2 bis 4 Wochen (PRP: Erst nach 6 bis 12 Monaten).

Ihr Spezialist für Hüft- und Beckenchirurgie

Dr. med. Fabian Kalberer

Facharzt Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates, FMH