Gelenkspiegelung

Arthroskopie

Auf dieser Seite finden Sie als Patient die wichtigsten Informationen zu diesem Eingriff.

Ihr Spezialist für diesen Eingriff

Dr. med. Markus Pisan

Facharzt Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates, FMH

Kurzübersicht

Ablauf der Behandlung:

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Vorgespräch

In meiner Sprechstunde kläre ich in einem Vorgespräch Ihre medizinischen Bedürfnisse und erarbeite für Sie ein auf Sie zugeschnittenes, individuelles Behandlungskonzept.

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Aufgebot

Dank dem Vorgespräch in meiner Praxis brauchen Sie erst am Tag der Operation in die Klinik einzutreten. Sie werden am Vortag telefonisch informiert, wann und wo genau wir Sie (nüchtern) erwarten.

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Operation

Arthroskopische Entfernung des Schleimbeutels, Trimmen des Schulterdaches, Erweitern des Schultereckgelenks, Kalkentfernung.
Operationsdauer ca. 45 Minuten.

Anschliessend Erholung auf der Bettenstation und erstes Aufstehen.

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Spitalaufenthalt

Am ersten Tag werden Sie durch die Physiotherapie angeleitet, welche Bewegungen Sie mit Ihrem neuen Schultergelenk durchführen dürfen.

Klinikaustritt nach Hause nach 1-2 Tagen.

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Mobilisierung

Im Anschluss an den Spitalauftenthalt: Ambulante Physiotherapie und Eigentherapie gemäss Instruktion zu Hause.

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Rekonvaleszenz

Arbeitsunfähigkeit 4 bis 12 Wochen, je nach Tätigkeit.
Homeoffice zu 50 % bereits nach 2 Wochen möglich.

Autofahren nach ca. 2 bis 4 Wochen wieder möglich.

Sport nach ca. 3 Monaten wieder möglich, gelenkbelastende Sportarten (zum Beispiel Tennis, Handball, Golf, Skifahren) ab ca. 4-6 Monaten.

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Nachkontrollen

Wundkontrolle nach 2 Wochen beim Hausarzt.
Kontrollen bei mir nach 6 und 12 Wochen.
Je nach Bedarf erfolgen weitere Nachkontrollen.

Patientenbroschüre

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Den nachfolgenden detaillierten Beschrieb, mit den wichtigsten Informationen zu diesem Eingriff, können Sie sich auch als elektronische Patientenbroschüre herunterladen.

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Funktionsweise einer Schulterspiegelung (Arthroskopie)

Eine Arthroskopie ist eine minimalinvasive Operationstechnik, bei der über kleine Hautschnitte von ca. 5–10 mm eine Optik mit Kamera sowie Arbeitsinstrumente ins Schultergelenk eingebracht werden. Durch Auffüllen des Gelenkes mit einer Spüllösung wird die Darstellung verbessert bzw. der Arbeitsraum vergrössert.

So können Strukturen innerhalb des Gelenkes, aber auch ausserhalb desselben, z. B. zwischen Schulterdach und Rotatorenmanschette (Subacromialraum), beurteilt und chirurgisch behandelt werden. Kleinere arthroskopische Eingriffe können ambulant durchgeführt werden. Ansonsten ist im Normalfall mit einem Spitalaufenthalt von wenigen Tagen zu rechnen. Die Eingriffe werden unter Allgemeinanästhesie und oftmals mit zusätzlicher Nervenblockade (Regionalanästhesie) durchgeführt.

Über kleine Hautschnitte werden eine Kamera (links) und weitere Arbeitsinstrumente in das Gelenk eingebracht

Spiegelung des subacromialen Raumes mit Schlichtung des Schulterdaches (Acromioplastik)

Indikationen/Behandlungen

Was kann durch eine Schulterarthroskopie behandelt werden?

Anatomie des gesunden Schultergelenks

Einengung des subacromialen Raumes (Impingement) mit begleitender Arthrose des AC-Gelenks und Entzündung der langen Bizepssehne

Dekompression des Subacromialraums/Impingementchirurgie

Unterschiedliche Ursachen wie z. B. ein prominentes Schulterdach, eine chronische Entzündung und Verdickung einer Sehne der Rotatorenmanschette oder Überlastung (v. a. im Rahmen von Überkopfarbeiten) können eine relative Enge im subacromialen Raum und eine schmerzhafte Reizung des Schleimbeutels (Bursa subacromialis) bewirken, das sogenannte subacromiale Impingement. Hält die mechanische Reizung an, kann sogar die darunter liegende Sehne Schaden nehmen. Bei der subacromialen Dekompression schafft man Platz unter dem Schulterdach durch Begradigung bzw. Reduktion des knöchernen Schulterdaches (Acromioplastik) und Entfernung des entzündeten Schleimbeutels (Bursektomie).

Resektion des AC-Gelenks

Das AC-Gelenk bildet die Verbindung zwischen Schulterdach und Schlüsselbein. Bei entzündlichen Veränderungen oder fortgeschrittener Abnutzung (Arthrose) kann es hier zu belastungsabhängigen Schmerzen sowie einer schmerzhaften knöchernen Prominenz kommen. Bei der arthroskopischen Resektion werden ca. 5–7 mm des Schlüsselbeins entfernt und die prominenten Verknöcherungen abgetragen.

Behandlung der schmerzhaften Bizepssehne

Der Bizepsmuskel verbindet den Unterarm mit dem Schulterblatt. Seine Hauptfunktionen sind die Beugung des Ellenbogens und die Auswärtsdrehung des Unterarms bzw. der Hand (Supination). Seine beiden körpernahen Sehnen sind am Schulterblatt fixiert. Dabei handelt es sich um die kräftige kurze und die dünnere lange Bizepssehne. Letztere zieht durch das Schultergelenk und wird über dem Oberarmkopf um ca. 90 ° umgelenkt. Die lange Bizepssehne kann durch einen Unfall oder chronische Belastung verletzt werden bzw. sich entzünden. Dies geschieht in der Regel im Bereich der Aufhängung (SLAP-Läsion) oder im Bereich der Umlenkung. Chirurgisch kann entweder die Aufhängung stabilisiert werden (SLAP-Refixation) oder die Sehne in ihrem knöchernen Tunnel fixiert und der durchs Gelenk verlaufende Anteil entfernt werden (Bizepstenodese). Oftmals erfolgt aber lediglich ein Absetzen der Sehne ohne Fixation (Bizepstenotomie). Bei der zuletzt genannten Methode kann es zu einem Tiefertreten des Muskelbauchs kommen, was vor allem kosmetisch als störend empfunden werden kann. Ein relevanter Kraftverlust resultiert nicht, da der Muskel weiterhin über die kräftigere kurze Sehne fixiert bleibt.

Tendinitis calcarea

Hierbei handelt es sich um eine chronische Entzündung mit Bildung schmerzhafter Kalkansammlungen in einer oder mehreren Sehnen der Rotatorenmanschette, zumeist in der Supraspinatussehne. Ist eine konservative Therapie erfolglos, wird die Sehne arthroskopisch eröffnet und das Kalkdepot ausgespült. Sollte es dabei zu grösseren Defekten in der Sehne kommen, muss diese allenfalls verschlossen oder sogar refixiert werden.

Verletzungen der Rotatorenmanschette und Instabilitäten

Siehe separate Informationenseiten:

Rotatorenmanschette – Mehr erfahren …
Instabilitäten – Mehr erfahren …

Nachbehandlung

Wie geht es nach der Schulterarthroskopie weiter?

Je nach Eingriff sollte der operierte Arm für 2–6 Wochen in einer Armschlinge (Mitella), in manchen Fällen auch in einer Schulterschiene ruhiggestellt werden.

Meist darf die Schulter während dieser Zeit bereits passiv und aktiv assistiert mobilisiert werden, entweder eigenständig oder im Rahmen einer Physiotherapie. Auf belastende Tätigkeiten sowie Sport sollte vorübergehend verzichtet werden. Die Hautfäden – sofern vorhanden – können nach 10–14 Tagen im Rahmen einer Wundkontrolle vom Hausarzt entfernt werden. Bis das Gelenk wieder frei beweglich und belastbar ist, dauert es in der Regel ca. 3 Monate, nach rekonstruktiven Eingriffen an Sehnen manchmal 6 Monate oder sogar noch länger. Entsprechend variiert die Dauer der Arbeitsunfähigkeit je nach Operation und Tätigkeit zwischen ca. 2 Wochen und 6 Monaten.

Risiken und Komplikationen

Was sind die Risiken einer Schulterarthroskopie?

Kein Eingriff ist ganz ohne Risiken. Allerdings sind diese bei arthroskopischen Eingriffen relativ gering.

  • Infektion/Einblutung

    Zu den allgemeinen Operationsrisiken gehören Infektionen (< 1 %) und Einblutungen (Hämatome).

  • Nervenverletzung

    Durch den Zug am Arm während der Operation kann es zu Nervenverletzungen kommen; im Rahmen der Anästhesie oder (seltener) durch Instrumente (< 1 %). Solche Verletzungen können zu temporären Gefühlsstörungen und Schwäche führen.

  • Schultersteife

    In etwa 5 % der Fälle bildet sich eine Schultersteife (reaktive Capsulitis). Dies ist eine Erkrankung, die zumeist bei einer gewissen Prädisposition auftritt, nahezu immer selbstlimitierend verläuft, aber zu einer Verzögerung der Rehabilitation führen kann.

Ihr Spezialist für Schulterchirurgie

Dr. med. Markus Pisan

Facharzt Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates, FMH